Und plötzlich war sie da: die Wichteltür.
Am Abend zuvor hatten wir ein Wichtellicht aufgestellt, um möglicherweise bereits Anfang November einen Weihnachtswichtel anzulocken. Meine älteste Tochter, damals 3 Jahre alt, hatte allerdings Bedenken geäußert, weil sie sich möglicherweise durch einen Weihnachtswichtel in ihrer Privatsphäre gestört fühlen könnte (…so oder so ähnlich 🙂 ). Sicherheitshalber hatten wir das Wichtellicht also über Nacht ausgeschaltet, um uns die Sache noch einmal genauer zu überlegen; doch zu spät!
Am nächsten Morgen war eine Wichteltür an jener Stelle, an der wir das Wichtellicht entfacht hatten. Die Bedenken meiner Tochter waren allerdings sogleich der Freude über diese Überraschung gewichen und als wir dann auch noch einen Brief im kleinen Briefkasten entdeckten, durch den sich unser Weihnachtswichtel „Frodo“ vorstellen wollte, waren alle Bedenken zur Gänze ausgeräumt.
Was ist der Weihnachtswichtel?
In immer mehr Haushalte zieht über die Adventzeit ein Weihnachtswichtel ein; so auch in unseren! Diese aus Dänemark stammende Tradition, fasst auch mehr und mehr hierzulande Fuß. Und das ist auch nicht verwunderlich, denn der Einzug des Weihnachtswichtels, das plötzliche Erscheinen der Wichteltür und die nächtlichen Späße und Briefe, haben für Kinder etwas Magisches, das die Weihnachtszeit zusätzlich bereichert. Unser Weihnachtswichtel meldet sich nun auch gelegentlich unterm Jahr mit der ein oder anderen Postkarte, um von seinen Reisen zu berichten.
Für all jene, die diese Tradition noch nicht kennen und gerne etwas mehr über den Weihnachtswichtel wissen wollen, möchte ich hier ein wenig erklären, worum es dabei geht.
Wenn du übrigens mehr von unserem Weihnachtswichtel Frodo sehen möchtest, was dieser so anstellt und mit welchen Accessoires er sein Wichtelreich ausstattet, dann folge mir gerne auf Instagram. Vielleicht findest du dort auch die eine oder andere Idee, die dir für deinen eigenen Weihnachtswichtel gefällt! 🙂
Das Anlocken des Weihnachtswichtels
Der Zauber beginnt mit dem Anlocken des Weihnachtswichtels. Dazu bastelt man gerne mit den Kindern zusammen eine Laterne, die meist aus einem verzierten Einmachglas besteht, das man mit Naturmaterialien, einer Wichtelsilhouette und anderen Accessoires schmückt.
In die Laterne gibt man dann ein LED-Teelicht und stellt diese am Abend an ein Fenster oder an die Stelle, wo der Wichtel hingelockt werden soll. Dort bleibt das Wichtellicht dann über Nacht, damit der Weihnachtswichtel dieses auch sehen kann (gerne auch für ein paar Tage).
Das Erscheinen der Wichteltür
Je nachdem wie man es gehandhabt hat, erscheint dann am nächsten Morgen die Wichteltür an jener Stelle, an der man das Wichtellicht aufgestellt hatte. Meist findet sich auch ein kleiner Brief, in welchem sich der Weihnachtswichtel vorstellt.
Die Tür selbst ist in der einfachsten Variante einfach an der Wand angebracht, ohne dass man sie öffnen könnte. Meist findet man zunächst nur die Wichteltür selbst und möglicherweise einen Postkasten. Im Laufe der Zeit richtet sich der Weihnachtswichtel aber mehr und mehr ein. So findet man dann in seinem Vorgarten möglicherweise Stiefel, einen Besen, Arbeitsutensilien, Weihnachtsschmuck und alles andere, was der Weihnachtswichtel sichtbar mit uns teilen möchte.
Nächtliche Späße, Überraschungen und Nachrichten
Für die Kinder wird gesagt, dass der Wichtel nur in der Nacht aktiv ist und während des Tages schläft. Würde er nämlich von jemanden gesehen werden, dann müsste er leider wieder zurück ins Wichtelland kehren, weil die oberste Regel der Wichtelgewerkschaft besagt, dass Weihnachtswichtel niemals von Menschen gesehen werden dürfen.
Während der Nacht kann der Wichtel allerlei Schabernack treiben, von welchem die Spuren am nächsten Morgen zeugen. Bei uns schreibt er aber auch gerne Nachrichten dazu, in welchen er den Kindern erklärt, was er in der Nacht so getrieben hat.
Davon abgesehen hinterlässt er für die Kinder aber auch gerne eine kleine Süßigkeit oder ein Spielzeug als Geschenk, wenn sie am Tag zuvor besonders brav waren, z.B. ohne zu Meckern ins Bett gegangen sind.
Dabei kann man sehr individuell auf die Kindern eingehen; nicht alle mögen allzu böse Streiche, weswegen man sich genau überlegen sollte, welchen Charakter man dem Weihnachtswichtel zuschreibt.
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Warum zieht der Weihnachtswichtel ein?
Die gängige Geschichte ist, dass der Weihnachtswichtel ein Helfer des Christkinds oder des Weihnachtsmannes ist und ein Auge auf die Kinder hat, ob diese denn schön brav sind und es auch verdienen Geschenke zu bekommen.
Für die Kinder soll der Weihnachtswichtel dazu beitragen das lange Warten auf den Heiligen Abend zu verkürzen und durch seine Handlungen für Kurzweile sorgen. Für die Kinder hat es jeden Morgen etwas Magisches, wenn sie gespannt nach den Spuren des Wichtels suchen, um zu sehen, was dieser wieder getrieben hat und ob vielleicht eine Nachricht oder Überraschung auf sie wartet.
Wann zieht der Weihnachtswichtel wieder aus?
Der Weihnachtswichtel zieht traditionell in der Nacht des Heiligen Abends wieder aus. Die Wichteltür verschwindet dabei genauso schnell wieder, wie diese erschienen ist.
Allerdings hat sich in der Praxis gezeigt, dass es fast niemand übers Herz bringt den Weihnachtswichtel so schnell und jählings zu verabschieden. So lassen viele den Wichtelzauber lieber langsam ausklingen, um die Kinder schonend auf den Auszug vorzubereiten. Bei uns zieht er beispielsweise erst zu Silvester wirklich aus, bei anderen, wenn der Osterhase kommt! 🙂
Und dann gibt es noch solche, die jetzt einen dauerhaften Mitbewohner haben…
Anleitung für das Basteln der Wichteltür
Im Folgenden möchte ich euch eine einfache Anleitung für das Basteln einer Wichteltür mit auf den Weg geben. Dabei handelt es sich um eine einfache, aber in meinen Augen sehr schöne Möglichkeit eine Wichteltür zu gestalten.
Materialien für die Wichteltür
Folgende Materialien werdet ihr für das Basteln dieser Wichteltür benötigen:
- 7 Eisstiele (je nach gewünschter Breite der Wichteltür auch gerne mehr)
- Ein Stück festen Kartons in Höhe und Gesamtbreite der Eisstiele
- Eine Miniatur-Türklinke (in meinem Fall war es ein alter Ohrring/Ohrstecker als Türknauf)
- Naturmaterialien wie Baumrinde, Wurzeln, Moos, etc. zum Umranden der Tür
- Heißklebepistole
- Sekundenkleber
- Teppichmesser (Stanley-Messer)
- Acrylfarbe (Farbe: in meinem Fall „Taube“ mit einem Tröpfchen schwarz; stark verdünnt mit Wasser)
- 2 Power-Strips (zum Anbringen an die Wand)
Bastelanleitung
1. Für einen authentischen Look der Türe, solltest du damit beginnen, die Seiten der einzelnen Eisstiele mit dem Teppichmesser zu bearbeiten, um ihnen durch diese Unebenheiten ein ungleichmäßiges Aussehen zu verleihen (siehe Bild). Damit sieht die Wichteltüre am Ende dann nicht so akkurat aus und wirkt insgesamt authentischer.
2. Die bearbeiteten Eisstiele klebst du dann mit Hilfe der Heißklebepistole nebeneinander auf die vorbereitete Pappe (fester Karton), welche mit diesen genau abschließen sollte. Überstehende Pappe einfach mit dem Teppichmesser wegschneiden.
3. Danach bepinselst du die angeklebten Eisstiele mit der mit Wasser verdünnten Acrylfarbe. In meinem Fall habe ich die Farbe „Taube“ mit einem Tröpfchen schwarz vermischt. Schön nass einpinseln, damit die Farbe ordentlich in die Ritzen läuft.
4. Wenn die Wichteltür getrocknet ist, dann nimmst du nach Belieben die gesammelten Naturmaterialen (Baumrinde, Wurzeln, Moos, etc.) zur Hand und legst sie dir einmal so auf, wie du gerne die Umrandung der Türe gestalten möchtest. Bevor wir uns aber ans Ankleben machen, stelle bitte sicher, dass du auf jeden Fall Moos zur Hand hast.
5. Für das Ankleben der Umrandung der Wichteltür nimm wieder die Heißklebepistole zur Hand. Trage den Heißkleber dabei immer auf das Naturmaterial auf und klebe dieses dann an die vorgesehene Stelle. WICHTIG: Sollte nun Heißkleber sichtbar hervortreten, so nutze, solange der Kleber noch heiß ist, sofort die Möglichkeit, um an die betreffende Stelle direkt Moos anzudrücken. So verhinderst du auf elegante Weise, dass am Schluss Kleber zu sehen ist.
6. Nachdem dann auch die Umrandung der Wichteltür vollbracht ist, klebst du mit Sekundenkleber die Türschnalle bzw. in meinem Fall den Türknauf (war bei mir ein alter Ohrstecker, könnte aber auch eine kleine Perle sein) an die passende Stelle. Wie auf den Bildern zu erkennen, hatte ich das schon frühzeitig gemacht; was aber nicht so schlau war! 🙂
7. Die Wichteltüre selbst bringst du am besten mit zwei Power-Strips an der Wand an. Diese halten nämlich sehr gut und lassen sich auch (meist) wieder rückstandslos entfernen.
Mehr von unserem Weihnachtswichtel
Falls ihr euch jetzt ein wenig dafür interessiert was unser Weihnachtswichtel so anstellt, wie er seine Wichteltür schmückt und was er sonst noch so von sich zeigt, dann könnt ihr gerne auf mein Instagram-Profil schauen. Auch wenn gerade nicht die Jahreszeit für Weihnachtswichtel sein sollte, findet ihr dort alles Mögliche in meinen Highlights.
Für mich beginnt die diesbezügliche Bastelzeit immer nach Halloween und falls ihr das dieses Jahr mitverfolgen wollt, dann würde ich mich sehr freuen, wenn ihr mich abonniert.
Vielleicht sieht man sich ja bald bei Instagram; ich würde mich freuen!
Alles Liebe
Eure Santana