Heute möchte ich einmal etwas (länger) aus dem Nähkästchen plaudern und euch erzählen, wie mein Leben mit 4 Kindern schlussendlich deutlich entspannter wurde, als es zuvor der Fall war:
Mit dem 4. Kind hatte ich irgendwo das Gefühl, dass ich mich etwas übernommen hatte. Es wurde mir aber bald klar, dass es nicht an den Kindern selbst lag, die mir zu viel waren, sondern an dem Drumherum – und damit meine ich die anstehende Arbeit bezüglich Haushalt.
Ich war schon vorher oft verzweifelt, da ich gar nicht wusste, womit ich überhaupt anfangen sollte, um irgendwie Ordnung in das bei uns herrschende Chaos zu bringen. Allein der Küchentisch war immer so vollgeräumt, dass wir normalerweise zuerst Platz schaffen mussten, um unsere Teller abstellen zu können.
Spontaner Besuch war eigentlich unmöglich und wenn sich jemand angekündigt hatte, dann liefen mein Mann und ich auf Hochtouren, um alles einigermaßen ordentlich aussehen zu lassen.
Mit zwei Kindern habe ich mich zuhause schon nicht mehr richtig wohl gefühlt und war am liebsten draußen unterwegs… einfach nur weit weg vom Haushalt.
Das tägliche Zusammensuchen der Kleidung, das eher schlecht als rechte Freiräumen des Tischs damit man überhaupt zusammen essen kann, das Suchen der Schuhe oder wenn ich mich hochschwanger nicht richtig durch die Wohnung bewegen konnte, weil alles so verstellt, unaufgeräumt und eng war – das alles hat mit oft so wütend und traurig zugleich gemacht, dass ich am liebsten geweint hätte.
Mit dem ersten Lockdown 2020 wurde es dann aber einmal etwas besser, weil ich nicht mehr diesen innerlichen Stress hatte, dass vielleicht spontan jemand zu Besuch kommen könnte.
Mit der Geburt unseres 4. Kindes 2021 habe ich mich auf einmal ganz euphorisch gefühlt, weil wir immer 4 Kinder geplant hatten und ich somit wusste, dass ich nie wieder durch eine Schwangerschaft müsste – so war es endlich wieder nur „mein“ Körper.
Allerdings wurde der Haushalt nicht weniger und ich dachte eben zunächst, dass mir die Kinder einfach zu viel wären, aber, wie schon eingangs erwähnt, wurde mir schnell klar, dass es nicht an ihnen lag.
Der Unterschied zu den letzten Jahren war allerdings, dass ich keine Schwangerschaft mehr vor mir hatte und sich das innerliche Gefühl ausbreitete, als wäre damit ein Abschnitt meines Lebens beendet und ein neues Kapitel aufgeschlagen. Ich hatte die innere Überzeugung gewonnen, dass ich unbedingt etwas ändern wollte, wobei ich noch keine Ahnung hatte, wie ich das anstellen sollte.
Als meine Jüngste 4 Monate alt war, bin ich auf die Hörbücher von „Marie Kondo“ gestoßen, weil ich diesen Namen in einem YouTube Video bezüglich dem praktischen Falten von Handtüchern gelesen hatte. In der Hörprobe war genau das zu vernehmen, was ich gerade brauchte; der Anfang des Wegs aus dem Haushaltschaos! So hat das alles begonnen!
7 Monate später war unsere Hausrat um 50% geschrumpft und alle verbliebenen Gegenstände hatten ihren eigenen Platz in einem Schrank und konnten somit immer schnell und einfach weggeräumt werden… und ach ja, die Handtücher waren jetzt eingerollt und nicht mehr gefaltet! 😊
Weil mir das so geholfen hat und ich damit viel entspannter geworden bin, möchte ich auch meinen Instagram-Account dafür nutzen, um dahingehend Tipps zu geben, die mir persönlich sehr nützlich waren. Vielleicht findet sich die eine oder andere ja dabei etwas, das das Leben etwas einfacher und weniger stressig macht! 😊
Wie fange ich mit dem Aufräumen an?
Das größte Problem, das ich damals hatte, war, dass ich gar nicht wusste, wo ich am besten mit dem Aufräumen anfangen sollte. Durch die Hörbücher von Marie Kondo bekam ich aber glücklicherweise einen Anhaltspunkt, wie es funktionieren könnte.
Der Schlüssel für einen erfolgreichen Start lag nämlich gar nicht so sehr im AUFräumen, sondern vielmehr im AUSräumen!
Und so habe ich damit gestartet, dass ich all meine Kleidung, ja wirklich ALLE (inkl. Schuhe), aus den Schränken geholt und einfach auf die Couch geworfen habe. Das ergab einen riesigen Haufen bei dessen Anblick und dem Gedanken daran, dass ich das Zeug auch wieder einsortieren müsste, mir doch etwas schlecht wurde – die Kinder fanden es aber lustig auf dem Wäscheberg herumzuturnen und sich darin zu verstecken. 😊
Für das Aussortieren habe ich wirklich jedes Teil einzeln in die Hand genommen und mich dabei gefragt, ob es mich tatsächlich noch glücklich macht. Da gab es dann solche, bei denen ich sofort wusste, dass ich sie auf jeden Fall behalten wollte; die kamen auf einen eigenen Haufen.
Auf der anderen Seite waren da dann auch jene, wo ich auf Anhieb sagen konnte, dass ich das nicht mehr anziehen würde, weil ich es schon jahrelang nicht getragen hatte und/oder es mich nicht mehr glücklich machte. Die kamen gleich in einen Müllsack.
Und dann gab es noch jene, bei denen ich noch etwas unschlüssig war… also auf einen eigenen Haufen damit! 😊
Es dauerte zwei Tage (neben 4 Kindern – geht eigentlich🤔😆), bis ich mir auch beim letzten Kleidungsstück sicher war, ob ich es behalten wollte oder nicht. Die Quintessenz daraus war aber eigentlich, dass jene Teile, bei denen ich zunächst unschlüssig war, (fast) alle weg konnten. Hätten sie mich wirklich noch glücklich gemacht, so wäre es nicht nötig gewesen darüber nachzudenken! 😊
Schlussendlich waren es 12 große Säcke mit Kleidung und 20 Paar Schuhe, die alleine von mir im Müll landeten. Man glaubt es nicht wie viel tatsächlich weg kann!
Während das Aussortieren am Anfang noch wirklich schwierig war, wurde es aber immer mehr zu einer Befreiung! Im Zweifel einfach weg damit und nicht mehr drüber nachdenken – ein Teil weniger, das ich wieder einsortieren musste. 😊
Nach dieser wahnsinnigen Befreiung nahm ich mir als nächstes die Kinderkleidung vor; da gingen immerhin auch noch 2 Säcke weg. Meinen Mann hatte ich dann auch schnell so weit: 5 Tage später lag nämlich sein Wäschehaufen auf der Couch!
Weil ich durch dieses Aussortieren gemerkt habe, wie wenig man von dem Zeug, das man hat, tatsächlich nutzt und braucht, habe ich mich dahingehend etwas mit „Minimalismus“ beschäftigt, was mich zusätzlich darin bestärkt hat Sachen einfach wegzuschmeißen und mir nicht den Kopf darüber zu zerbrechen, ob ich dieses oder jenes nicht doch irgendwann einmal brauchen könnte.
In Bezug auf Kleidung würde ich behaupten, dass man mit 30 Jahren auch schon irgendwo seinen eigenen Stil gefunden hat. Dementsprechend kauft man sich auch seine Kleidung und Fehlkäufe sind seltener als in „jungen“ Jahren.
Ich für meinen Teil liebe Basics; die kann man untereinander immer wieder neu kombinieren, ohne zu viel Kleidung im Schrank zu haben. Habe ich trotzdem mal wieder Lust auf etwas Neues, kommt dafür gleich etwas Altes weg! 😊
Wenn ihr auch nicht wisst, wo ihr am besten starten sollte, dann empfinde ich das gewissenhafte Ausmisten eurer Kleidung als tollen Start. Habt keine Angst davor euch von Dingen zu trennen; es ist nämlich kein Verlust, sondern wirklich eine Befreiung. Wenn ihr erst einmal damit angefangen habt, werdet ihr sehen, welch gutes Gefühl das ist!
Außerdem: Hat man nicht mehr so viel Zeug das rumliegen kann, gibt es auch automatisch weniger aufzuräumen! 😉
Schau bald wieder vorbei für mehr